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Spanische Kultur, wunderschöne historische Bauten,  Kulinarik und natürlich Wein, Wein und nochmals Wein. Folgend 10 Tipps und Must-Sees für Reisen Rueda.

Im Sommer 2023 haben meine Freundin Patricia «Pat» und ich zum ersten Mal in unserem Leben eine Weissweinregion besucht.  Das Foto gleich hier unten ist vor dem Abflug am Flughafen Zürich entstanden, wir waren sowas von gespannt, was uns während unseres 4-tägigen Abenteuers erwarten würde. Vamonos!

Die D.O. Rueda liegt in der Hochebene der Region Kastilien-Léon, rund zwei Stunden Fahrzeit nördlich von Madrid. Es gibt  viel zu entdecken, deshalb würde ich mindestens 3-4 Nächte einplanen. Folgende Restaurants, Weingüter und sonstige Sehenswürdigkeiten in der führenden Weissweinregion Spaniens kann ich wärmstens empfehlen:

Hotel in Vailladolid: El Coloquio de los Perros
Ich bin was Hotels anbelangt ein sehr heikles Wesen. Im «El Colocquio de los Perros» am Rande der Altstadt werden jeweils die Stars des Filmfestivals einquartiert, wurde uns erzählt. Trotzdem ist es nicht sehr luxuriös, denn Valladolid bietet hoteltechnisch nicht viel, dafür ist das Personal unglaublich freundlich, es ist sehr sauber und zentral gelegen. Aber Achtung: Das Gebäude schaut auf einen Platz, auf dem ab und an ordentlich der Bär steppt. Falls euch das stören würde, dann unbedingt vorher abklären, ob während eures Aufenthalts keine Veranstaltungen stattfinden.

Citytour in Valladolid
Wird man zu einem Fan von Stadtführungen und Schifffahrten, ist das ein Zeichen, dass man langsam alt wird. Ich habe sogar schon in Zürich, wo ich seit vielen Jahren wohne, an einer Stadtführung teilgenommen. Mich faszinieren historische Geschichten ungemein und ich stelle mir gerne vor, wie die Menschen früher gelebt haben.

Kaum im Hotel in Valladolid angekommen, machten wir uns also zur geführten Citytour auf, die super spannend war. Valladolid ist für das älteste Filmfestival Spaniens bekannt, gilt als Literaturstadt und wurde unter der Herrschaft Königin Isabellas sogar für wenige Jahre zur Hauptstadt Spaniens. Ich habe noch nie so viele Kirchen auf so kleinem Raum gesehen wie hier.
Gut, vielleicht in Solothurn, da gibt es auch 11 Stück auf sehr kleinem Raum, aber die sind nicht alle so imposant wie jene in Valladolid.

Restaurant in Valladolid
Das Ambiente im Restaurante Gabi Garcia würde nicht sehr viele Sterne abräumen, dafür das Essen und der einzigartige Chef um so mehr – Spanien par Excellence!
Gabi kommt zu Beginn an den Tisch, fragt was man gerne mag und passt die Speisen an die Wünsche der Gäste an. Ein super Koch, sein Essen hat wunderbar geschmeckt und es stehen auch einige Veggi-Gerichte zur Auswahl.


Tipp: Hier gibt es meinen Lieblings-Verdejo «Belondrade y Lurton». Einer der teureren Ruedas, es lohnt sich aber jeder Euro, denn er ist vollmundig, rund, buttrig mit leichten Röstaromen… wir haben Fisch und sogar Fleisch dazu gegessen, da der Belondrade y Lurton so intensiv ist, konnte er die Speisen wunderbar begleiten und sogar ergänzen – ein grossartiger Wein!
Nach dem Essen plaudert Senior Garcia gerne noch ein wenig und spendiert einen Absacker. Wir haben einen wirklich schönen Abend hier verbracht.

Absolut grossartiges Restaurant in Matapozuelos
An Spaniens Kulinarik stört mich oft, dass Berge von Fleisch und Fisch serviert werden. Es ist leider alles andere als selbstverständlich, vegetarische Speisen auf Restaurantkarten zu finden. Ich bin zum Glück nur Teilzeit-Vegetarierin und in Gourmet-Restaurants bereiten sie einem gerne auch Veggi-Menus zu. Allerallerwärmstens empfehlen kann ich «La botica» in Matapozuelos. Die Räumlichkeiten sind antik mit modernen Elementen, das Essen war ein absolutes Gedicht: Kreativ, wunderschön angerichtet, unglaublich schmackhaft und der Service auf Topniveau. Das Restaurant hat seit über 20 Jahren einen Michelin-Stern, sein Preis-Leistungsverhältnis kann sich trotzdem sehen lassen.

Wir haben während unserer zahlreichen Essen übrigens ausschliesslich Verdejo aus der Region getrunken. Ich trinke zum Essen normalerweise eher Rotwein aber Verdejos entsprechen mir im Allgemeinen sehr und die meisten können auch gut mit Essen kombiniert werden. Typische Verdejos gelten als komplex, elegant, nicht süss -was ich sehr schätze-, fruchtig und sie haben oft eine Strohgelbe Farbe.

Segovia: Historisches Städchen mit Disney-Schloss, Aquädukt und berühmtem Spezialitätenrestaurant
Wenn man Rueda besucht, muss man Segovia einfach gesehen haben! Die kleine Stadt liegt auf 1000 Metern über Meer, unsere Tourguide (ja, auch hier haben wir eine historische Führung gemacht), hat uns sogar einen Skilift gezeigt. Die Höhenmeter merkt man der Temperatur an, hier war es im September viel angenehmer als im tiefer gelegenen Valladolid.
Das Schloss in Gehdistanz vom Zentrum darf man auf keinen Fall verpassen. Die Einheimischen behaupten, es habe Walt Disney als Inspiration für sein Logo gedient, was sogar stimmen könnte, es sieht nämlich tatsächlich aus wie ein Märchenschloss – absolut eindrücklich! Wer sich das Schloss ansehen möchte, kann in diesem Reel einen Blick darauf werfen.

 

Das imposante Aquädukt wiederum kann man nicht verpassen, es durchquert praktisch das Zentrum der Kleinstadt. Direkt an dessen Rand liegt das legendäre und vom Königshaus ausgezeichnete «Méson de Càndido». Uns fiel beim Betreten des 1786 eröffneten Gasthaus die Kinnlade herunter, man fühlt sich wie in einem Museum. Berühmt ist das Restaurant, das in seiner heutigen Form seit Mitte des 19. Jahrhunderts besteht, für Spanferkelbraten, das der Chefkoch mit einem zerbrochenen Teller schneidet, um vor Augen zu führen, wie zart das Fleisch ist. Ein Video des Restaurants inklusive Aquädukt gibt es hier zu sehen.

Aber aufgepasst, die Kellner verstehen keinen Spass: Es muss alles so gegessen werden, wie von ihnen vorgegeben. Als wir darum baten, das Gemüse des zweiten Gangs stehen zu lassen, hat unser gefühlt 80 Jahre alter Ober nur die Nase gerümpft, das Essen weggezogen und gemurmelt das passe doch nicht zum Fleisch. Wir haben uns nicht getraut zu protestieren.

2 Weingüter, die man nicht verpassen sollte
Rund 79 Weingüter gehören zur D.O. Rueda. Wir haben vier komplett unterschiedliche besucht und jedes war auf seine Art spannend. Von jedem einzeln zu berichten würde zu lange dauern. Die beiden Weingüter, die mich am meisten beeindruckt haben, waren «Bodegas José Pariente», ein sympathisches Familienunternehmen, recht gross, sehr gepflegt und mit schöner Terrasse, die einen weiten Ausblick auf die Weinreben bietet. Hier würde ich unbedingt ein Tasting buchen, denn auch die Weine sind toll.

Architektonisch hat uns die «Finca Montepedroso» umgehauen. Grandiose Architektur, wunderbar durchdacht, mit sehr klaren Linien und gleichzeitig einer schönen Verspieltheit. Muss man selber gesehen haben, um es zu verstehen. Das Insta-Reel, das wir produziert haben, bietet einen kleinen Einblick.

Unter folgendem Link findet ihr eine Liste von allen Weingütern inklusive Links der D.O. Rueda.

El Hilo de Ariadna – Einzigartiges Restaurant mit unterirdischem Labyrinth und dem Weingut Grupo Yllera
Zum Schluss folgt noch ein Tipp, der mir wirklich, wirklich am Herzen liegt, denn dieses Restaurant ist ein absolutes Erlebnis! Auch hier gibt es Sterneküche, auch hier wird auf Wunsch Vegetarisches serviert. Das Essen hat gut geschmeckt und war schön präsentiert, auf kulinarischer Ebene war es für mich nicht mit oben erwähnter «La Botica» zu vergleichen. Was dieses Restaurant unvergleichlich macht, ist das Drumherum. Mit einem Lift gelangt man zu den wunderschön beleuchteten unterirdischen Gängen, die man während einer Führung besichtigen kann.

«El Hilo de Ariadna» nimmt Bezug zur Geschichte der Griechischen Mythologie, in dem Ariadna, die Tochter des Königs,  Theseus einen Faden schenkt, dank dem er den weg aus dem Labyrinth findet, in dem der Minotaurus lauert. Ich habs sowas von gefühlt!

Nach der Führung durch das «Labyrinth», kann man sich mit einem Essen im edlen Restaurant belohnen, das sich ebenfalls im Gewölbe befindet. Nehmt unbedingt einen Schal oder eine Jacke mit, so weit unter dem Boden ist es auch im Sommer echt kühl.

Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit in Rueda und bucht euch doch einen Fahrer/eine Fahrerin oder nehmt Taxis. Die Distanzen sind, wenn man gut plant, nicht gross. Why drink and drive when you can enjoy and relax!

Love, Zoe & Pat

 

 

 

 

 

Foto Copyright: Patricia Fischer / Cookinesi.ch

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